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September 18, 2025

Daten-Souveränität neu denken in einer geopolitisch unsicheren Ära: Eine risikobasierte Strategie für Clouds, Märkte und KI

Author: Editorial Team

Daten-Souveränität neu denken in einer geopolitisch unsicheren Ära: Eine risikobasierte Strategie für Clouds, Märkte und KI

Weltweit hat sich im Jahr 2025 ein Trend herauskristallisiert: Geopolitische Umwälzungen und Druck zur Datenlokalisierung zwingen Führungskräfte, darüber nachzudenken, wo Daten leben und wie sie sich bewegen. Der einst lineare Weg vom On-Premise-Bereich zur Public Cloud wirkt nun eher wie eine Karte mit roten Zonen und grünen Spuren. Unternehmen, die auf eine einfache Lift-and-Shift-Umstellung in die Public Cloud gesetzt hatten, entdecken, dass der Drang nach Skalierbarkeit und Geschwindigkeit mit Souveränitätsanforderungen, nationalen Sicherheitsbedenken und sich wandelnden regulatorischen Erwartungen in Einklang gebracht werden muss. Dieser Wandel bedeutet weniger den Verzicht auf die Cloud, sondern vielmehr das Risikomanagement in die Architektur zu integrieren. Ein jüngster Anstieg von Forderungen nach einer risikobasierten Daten-Souveränität-Strategie spiegelt ein breiteres Verständnis wider: Der Speicherort der Daten ist nicht nur eine technische Wahl, sondern ein unternehmerisches Risiko mit regulatorischen, geopolitischen und operativen Dimensionen. Mehrere Stimmen aus der Branche haben dies als praktischen Pivot und nicht als Rückzug beschrieben. In einem Computer Weekly-Beitrag fasste Stephen Withers die Stimmung zusammen: Unternehmen sollten risikobasierte Daten-Souveränität-Strategien verfolgen, die die Datenempfindlichkeit, grenzüberschreitende Bewegungen und die Zuverlässigkeit von Cloud-Anbietern berücksichtigen, anstatt einen vollständigen Ausstieg aus der Public Cloud zu erwarten. Ein parallel geführtes Gespräch kam aus einem Tech-Industrie-Podcast, der Souveränität in Echtzeit untersuchte — Patrick Smith, EMEA-CTO von Pure Storage, beschrieb ein Dilemma, dem viele Kunden gegenüberstehen: Daten sind global verteilt, aber Anforderungen an die Governance werden zunehmend lokalisiert, was Organisationen dazu zwingt, Richtlinien zu entwerfen, die zwischen mission-critical-Daten und Routinedaten unterscheiden. Diese sich entwickelnde Landschaft zwingt Technologie-Führungskräfte dazu, Datenarchitektur im Hinblick auf Risiko neu zu denken, nicht nur Kosten oder Leistung. Der Wert eines risikobasierten Ansatzes ist klar: Er ermöglicht es Organisationen, die Handhabung von Daten entsprechend der Sensitivität der Informationen und dem Status der betroffenen Personen anzupassen, während die betrieblichen Vorteile von Cloud-Computing erhalten bleiben. Es erkennt auch eine einfache, aber wichtige Realität an: Die Public Cloud bleibt unverzichtbar für Arbeitslasten, die elastische Skalierung, globale Reichweite und schnelle Bereitstellung erfordern. Dennoch gibt es insbesondere für stark regulierte Sektoren, sensible personenbezogene Daten oder Spenderdaten (wie im gemeinnützigen Sektor) eine wachsende Erkenntnis, dass Governance-Kontrollen, Datenresidenzpflichten und ein robustes Vendor-Risikomanagement kein nachträgliches Thema sein dürfen. Zusammengenommen deuten diese Einsichten auf eine nuanciertere, hybride Zukunft hin, in der die Standards nicht lauten: „Bewege alles in die Cloud“, sondern: „Bewege das, was Sinn macht, behalte, was lokal bleiben muss, und sichere beides mit durchdachter Politik und Technologie.“

Abstrakte Darstellung digitaler Datenflüsse, die Grenzen und Netzwerke überschreiten.

Abstrakte Darstellung digitaler Datenflüsse, die Grenzen und Netzwerke überschreiten.

Das Kernprinzip, das sich aus diesen Diskussionen ergibt, ist ein disziplinierter, risikobasierter Ansatz zur Datenplatzierung. Organisationen beginnen nun mit einem gründlichen Inventar, das festhält, welche Daten existieren, wo sie sich befinden, wer Zugriff hat und wie sie verarbeitet werden. Daten werden anschließend nach Sensitivität klassifiziert — hochsensible, regulierte oder privilegierte Daten versus nicht sensible Analytik — und nach betrieblicher Kritikalität. In diesem Rahmen erhalten Daten, die regulierten Sektoren betreffen — Gesundheitswesen, Finanzen oder öffentliche Verwaltung — strengere Kontrollen, explizite Residenzverpflichtungen, Verschlüsselung im Ruhezustand und bei der Übertragung sowie verbessertes Risikomanagement bei Auftragsverarbeitern. Umgekehrt können anonymisierte Analysedaten oder aggregierte Datensätze durch Multi-Cloud-Architekturen geleitet werden, die Kosten und Leistung optimieren. Das Rahmenwerk erfordert auch klare Eigentumsverhältnisse: Datenverantwortliche in den Geschäftsbereichen müssen Governance-Linien festlegen, während Sicherheitsteams Basisschutzmaßnahmen und kontinuierliche Überwachung durchsetzen. Der Schwerpunkt liegt auf Governance zuerst: Kartierung grenzüberschreitender Datenflüsse, Verständnis der geografischen Verarbeitungsstandorte und Gestaltung von Entscheidungsrechten, damit das, was mit Daten in einer Jurisdiktion geschieht, nicht unbeabsichtigt in eine andere übergeht. Dieser Ansatz hilft zu bestimmen, wo Daten gespeichert werden sollten, wie sie verschlüsselt werden sollten, und welche Auftragsverarbeiter darauf zugreifen dürfen. Es unterstützt auch die Resilienzplanung: Ändert sich eine Richtlinie oder erlebt ein Anbieter eine Störung, können Organisationen sich schnell anpassen, ohne eine umfassende Neukonzeption der Architektur durchführen zu müssen. Alles in allem wandelt die Risikoperspektive die Cloud-Strategie von einer binären Wahl — Public Cloud versus privates Rechenzentrum — in ein Kontinuum, das operative Agilität mit disziplinierten, auditierbaren Kontrollen ausbalanciert.

Gemeinnützige Organisationen befinden sich am Schnittpunkt von Mission, Privatsphäre und Spendervertrauen, wodurch die Diskussion über Daten-Souveränität für sie besonders relevant wird. Globaler Markt für Nonprofit-CRM-Software zeigt eine gesunde Expansion: Custom Market Insights und Branchenanalysten prognostizieren Wachstum auf USD 1,17 Milliarden bis 2034, mit einer CAGR von ca. 3,67%. Der Marktumfang reicht von Bitrix24, Blackbaud, Bloomerang bis zu CiviCRM, DonorSnap, Kindful, NeonCRM, NGP VAN, Oracle, Patron Technology, Salesforce.org, Salsa Labs, Virtuous und Z2 Systems — was eine gesunde Nachfrage nach cloud-basiertem Spender-Management, Programm-Analytik und Engagement-Tools widerspiegelt. Wachstum geht jedoch mit Governance-Erwartungen einher. Spenderdaten enthalten oft hochsensible personenbezogene Informationen; daher benötigen gemeinnützige Organisationen transparente Datenverarbeitungsvereinbarungen, ausdrückliche Datenresidenzverpflichtungen, regionale Rechenzentren, wo möglich, und robuste Vorfallmeldemöglichkeiten. Der Anbietermarkt bewegt sich in Richtung Privacy-by-Features, Anonymisierung, Datenminimierung und modulare Governance, die es Organisationen ermöglicht, Daten nach Programm, Haushalt oder Spenderkohorte zu segmentieren, während an den nötigen Stellen strengere Kontrollen angewendet werden. In der Praxis balancieren gemeinnützige Organisationen Skalierung mit Verantwortung: Cloud-fähige Fundraising-Plattformen müssen Einsichten und Effizienz liefern, ohne Spendervertraulichkeit oder die Anforderungen der Förderer an den Datenschutz zu kompromittieren. Das Ergebnis ist ein reifender Markt, auf dem Governance, Auditierbarkeit und regionale Datenschutzbestimmungen auf Augenhöhe mit Funktionalität und Integration stehen. Mit dem Wachstum dieses Sektors werden Führungskräfte zunehmend auditierbare Datenherkunft, regional spezifische Schutzmaßnahmen und Verpflichtungen der Anbieter verlangen, die mit den Erwartungen der Spender, Anforderungen von Förderern und den Realitäten grenzüberschreitenden Fundraising übereinstimmen. Der Verlauf deutet darauf hin, dass der gemeinnützige Sektor stärkere Daten-Governance-Fähigkeiten im breiteren Technologiemarkt vorantreiben wird, was die Idee untermauert, dass Daten-Souveränität kein Hindernis ist, sondern eine strategische Fähigkeit, die Vertrauen und Wirkung erhöhen kann.